Bijoux der Wasserkraftnutzung in Gletsch
Die Arbeiten zur Realisierung des Wasser Forum Gletsch wurden im Juli 2007 gestartet. In verschiedenen Etappen wurden die Ausstellungs- und Turbinenräume renoviert und eingerichtet. Die historische Turbinenanlage, Baujahr 1899, wurde revidiert und präsentiert sich heute als Bijoux der frühen Wasserkraftnutzung. Für Besucher offen steht auch eine grosse Wasserkraftanlage aus den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts.
Sie hat eine lange Geschichte hinter sich. Zuerst wurde sie als Wahrzeichen der Schweizerischen Ingenieurbaukunst an der Weltausstellung in Paris dem Publikum vorgestellt. Dann beleuchtete sie des Nachts für die noblen Touristen den Rhonegletscher, lange bevor das Wallis über ein Stromnetz verfügte. Von der Technik der modernen Stromübertragung überholt versank die alte Turbinenanlage aus dem Jahr 1899 in einem Dornröschenschlaf. Über 50 Jahre dämmerte sie im finsteren und feuchten Keller zwischen alten Möbeln und verrosteten Werkzeugen vor sich hin. Die Arbeiten im Zusammenhang mit dem Wasser Forum Gletsch brachten diesen historischen Zeitzeugen wieder ans Licht. Nach einer gründlichen Revision und Restauration präsentiert sie sich heute wieder so frisch wie je.
Ausstellungsräume für die Kraft des Wassers
Eine Etage über der historischen Turbinenanlage stehen vier Ausstellungsräume dem Publikum offen. Hier werden jedes Jahr neue Ausstellungen eingerichtet welche die ganze Palette der Kraft des Wassers umfassen. . Die Themenpalette reicht von der industriellen Nutzung der Wasserkraft über die landschaftsformende Kraft bis hin zur mystischen Kraftquelle. Bereits konnten Ausstellungen des Bundesamtes für Energie (BfE), der Gesellschaft für Ingenieurbaukunst und der Helvetas dem Publikum präsentiert werden. Für die Saison 2010 ist die grosse Ausstellung „Gletscher im Treibhaus“ der der Gesellschaft für ökologische Forschung e.V. München reserviert. Diese Ausstellung dokumentiert in Bildvergleichen das dramatische Abschmelzen der Alpengletscher. An einem interaktiven Modell lässt sich die Klimaerwärmung simulieren und Computeranimationen machen die Dynamik von Gletschern – ihr Wachsen und Schmelzen – erlebbar.
Turbinen- und Verteilanlage Hotel Glacier du Rhône
Seit dem Frühjahr 2009 steht dem Besucher eine zweite Wasserkraftanlage aus den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts offen. In einem Nebengebäude des Hotel Glacier du Rhône ist die stillgelegte Anlage sowie die alte Hochspannungs-Verteilanlage von Gletsch und des Goms zu bewundern. Dass früher zwei „Wächter“ hier überwintert und jeweils Störungen behoben haben, oder später als die Anlage über die Winterzeit von Oberwald aus betreut wurde, der Einstieg in den Turbinenraum durch die Decke erfolgte erfährt man bei spannenden Führungen welche durch die Dampfbahn Furka-Bergstrecke DFB angeboten werden.
Strom vom historischen Oldtimer?
Der Traum der Initiatoren, der Stiftung Revita und der Dampfbahn Furka-Bergstrecke war, mit der historischen Turbinenanlage aus dem Jahr 1899 Strom zu produzieren, der zum Beispiel für das Vorheizen der Dampfloks gebraucht werden könnte. Das aktuelle Wasserrecht lässt aber nur die Inbetriebnahme für den Schaubetrieb zu. Dazu gesellen sich finanzielle Hürden. Deshalb ist es zurzeit wohl möglich den Oldtimer mit Wasserkraft zum laufen zu bringen, nicht aber Strom zu erzeugen. Die Stromproduktion für den Schaubetrieb bleibt aber ein erklärtes Ziel der Initiatoren.
2010 der grosse Tag
Die Dampfbahn Furka-Bergstrecke verkehrt mit ihren Dampfzügen auf der Strecke von Realp nach Gletsch, einem Teilstück der ehemaligen Bergstrecke der Furka-Oberalpbahn. Im August 2010 wurde nach intensiven Arbeiten der Teilabschnitt Gletsch-Oberwald feierlich wiedereröffnet. Damit ist die ganze alte Furka-Bergstrecke wieder mit Dampfzügen befahrbar. Während der Saison verkehren neu fahrplanmässig Shuttle-Dampfzüge. Die Furka-Region ist ein faszinierendes Eldorados der Nostalgie-Dampfbahngeschichte.
Weitere Informationen
Projektbeschrieb
Ausstellung Wasserkraft in der Schweiz
Bilder zum WASSER FORUM GLETSCH
Pressebericht Urner Wochenblatt (31.7.2009)
Pressebericht Walliser_Bote (3.8.2009)
Projektpartner
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