Das Kleinwasserkraftwerk der PKW-Turbinen in La Heutte, im Berner Jura an der Suze, blickt auf eine lange Tradition zurück. Erste Erwähnungen der Nutzung der Wasserkraft in der Nähe des jetzigen Turbinengebäudes mit einem Wasserrad gehen auf das 17. Jahrhundert zurück. Vor allem im späten 19. und im frühen 20. Jahrhundert wurde die Anlage stark erweitert. Die jetzige Schacht-Francisturbine mit horizontaler Welle wurde von Weber & Cie im Jahre 1948 am jetzigen Standort in Betrieb genommen. Danach wurden 1976 der Kanal erweitert und 1998 die Fischtreppe eingebaut. Nun ist ein weiterer bedeutender Ausbauschritt erfolgt.
Die Kleinwasserkraftanlage mit der Schacht-Francisturbine von 1948 nutzte mit einer Ausbauwassermenge von 1.24 m3/s nur ein Teil der Wasserführung der Suze. Desshalb wurde die Ausbauwassermenge und die Bruttofallhöhe gesteigert. Das Wehr wurde erhöht, der Oberwasserkanal verbreitert sowie eine zusätzliche Turbine in einem neuen Turbinenhaus eingebaut. Die Gesamtanlage weist nun folgende Eckdaten aus:
Ausbauwassermenge | Ausbauleistung | Jahresenergieertrag | |
Vorher | 1.24 m3/s | 39.2 kW | 300‘000 kWh |
Nachher | 5.8 m3/s | 148.4 kW | 733‘000 kWh |
Durch den Ausbau der bestehenden Anlage wurden keine neuen Restwasserstrecken erzeugt. Die Gewässervernetzung ist nach wie vor gewährleistet. Die Hochwassersicherheit konnte mit dem Einbau eines Klappwehres gesteigert werden. Und als ökologische Ausgleichsmassnahme wurden Massnahmen am offenen Oberwasserkanal ausgeführt.
Die alte Anlage wurde mit einer neuen Steuerung ausgerüstet und produziert wieder Energie.
Dank der neuen Steuerung kann sie auf diverse Fehlerzustände, die besonders währen der Bauphase von Cerne II auftreten, reagieren und per SMS und EMail alarmieren. Die Anlage kann über das Internet per Komputer oder Handy bedient werden.
Im Neubauprojekt La Cerne II wurde eine gebrauchte Francis Turbine in einem neuen Gebäude installiert. Die neue Anlage hat ein grösseres Schluckvermögen als die alte Turbine, jedoch ein geringeres Gefälle.
Vor dem Gebäude von Cerne II wurde ein gebrauchter Rechenreiniger installiert um beide Anlagen frei von Geschwemsel zu halten.
Cerne II produziert nun seit Oktober 2014 erneuerbare Energie. Durch die gebrauchten Maschienen mussten verschiedene technische Probleme gelöst werden. Jetzt läuft die Maschiene einwandfrei und wird regelmässig übers Internet überwacht.
Dank der Revita Turbinensteuerung wird der Synchron-Generator schnell mit dem Netz synchronisiert und aufgeschaltet. Die Anlage hält anschliessend den Pegel im Kanal konstant.
Der Rechenreiniger wird vollautomatisch, periodisch und abhängig vom Wasserstand betrieben. Verschiedene technische Hürden mit der Wiederinbetriebnahme des Rechens wurden gemeistert und einem langen Betrieb des Rechnenreiniger steht nichts im Wege.
Die Gesamtsteuerung der Anlage kontrolliert den Durchfluss von Cerne I und Cerne II sowie die Regelklappe des Wehres. Je nach Wasserstand wird Cerne II ein oder ausgeschaltet. Überflüssiges Wasser wird über die Wehrklappe abgelassen und es wird sicher auf Hochwasser reagiert.
Das alte Tafelschütz Wehr wurde durch drei moderne Wehrklappen ersetzt. Diese werden hydraulisch von einer Revita Steuerung kontrolliert. Die Wehrklappen werden zur Regelung des Wasserstandes eingesetzt, wenn mehr Wasser vorhanden ist, als die Turbinen schlucken können.
Mehrere Sensoren reagieren auf den Wasserstand und bei Hochwasser wird, selbst bei Ausfall der Steuerung oder der Versorgungsspannung, zuverlässig das gesamte Wehr geöffnet.
Die Revita GmbH hat das Projekt von Anfang an begleitet. Mit dem Konzessionsprojekt konnte die Wirtschaflichkeit bewiesen und alle benötigten Bewilligungen eingeholt werden. Alle Auflagen von Hochwasserschutz und Fischerei können eingehalten werden und dank der Ausgleichsmassnahmen wird das neue Kraftwerk eine Bessere Ökobilanz als das Alte aufweisen.
Jetzt sind die Bauarbeiten für die neue Anlage im vollen Gange. Der neue Oberwasserkanal mit den Ausgleichsmassnahmen wurde erstellt und das neue Turbinenhaus wird erstellt. Der Umbau des Wehres ist für nächstes Jahr geplant. Die Revita GmbH hat die gesamte Anlage elektrisch, hydaulisch und bautechnisch geplant und überwacht die Ausführung.
Bildergallerie zum Projekt
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